aus der MKM Zeitung | Ausgabe Juli 2017

Trend: Wohnen in der Stadt

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Das Thema "Wohnen im Alter" gewinnt an Bedeutung

Der demografische Wandel ist nicht aufzuhalten. Im Jahr 2030 werden nach Prognosen des Statistischen Bundesamts mehr als 22 Millionen Deutsche über 65 Jahre alt sein. Das Thema „Wohnen im Alter“ gewinnt zunehmend an Bedeutung. Schließlich möchte man möglichst lange selbstständig leben – und das am liebsten in der gewohnten Umgebung. Die Realität sieht jedoch anders aus. Die meisten Senioren hierzulande leben in Häusern, bei deren Bau vor 30, 40 oder 50 Jahren nicht an Barrierefreiheit gedacht wurde. Deshalb entscheiden sich immer mehr ältere Immobilieneigentümer für einen radikalen Schnitt und ziehen in eine Stadtwohnung. 

Wer bereits in jungen Jahren auf eine barrierefreie Stadtwohnung setzt, hat auch später noch gut lachen.
Wer bereits in jungen Jahren auf eine barrierefreie Stadtwohnung setzt, hat auch später noch gut lachen.

Die Gründe sind vielfältig: Das Einfamilienhaus, in dem die Kinder aufwuchsen und dann flügge wurden, ist längst zu groß für zwei Personen. Die Pflege und der Unterhalt des Häuschens werden auf Dauer zu anstrengend und die Infrastruktur auf dem Land kommt vielen im Alter auch nicht mehr entgegen.

Ein barrierefreies Eigenheim, das man selbst noch gut in Schuss halten kann und mit kurzen Wegen zu Ärzten, Banken oder Geschäften des täglichen Bedarfs winkt, wird deshalb immer attraktiver. Doch nicht nur die ältere Generation schätzt die Infrastruktur, Nahverkehrssysteme oder Kultur- und Freizeitangebote der Stadt. Auch viele junge Menschen möchten die Vorteile einer Stadtwohnung oder eines Stadthauses mit durchdachtem Grundriss in vollen Zügen genießen und sich in ihrer Freizeit nicht mehr mit der zeitintensiven Pflege eines Einfamilienhauses samt Grundstück auf dem Land belasten.

Und wer bereits beim Kauf der Stadtwohnung auf Barrierefreiheit achtet, profi tiert gleich mehrfach, denn ein stufenloser Zugang, breite Türen oder eine bodengleiche Dusche erleichtern nicht nur Senioren, sondern auch jungen Familien mit Kindern den Alltag. Das damit einhergehende off ene Raumkonzept ist ohnehin hochmodern und sorgt für ein angenehmes Wohnambiente. Wer also bereits in jungen Jahren auf flexible Raumstrukturen setzt, ist für die Zukunft in der Stadt gut gerüstet.

Flexible Grundrissplanung

Wer einen cleveren (Familien-)Grundriss für das neue Eigenheim planen möchte, muss sich konkrete Gedanken über die eigenen Bedürfnisse und Gewohnheiten machen. Dann lässt sich der Wohntraum lange an verschiedene Lebensphasen anpassen.

Wer möglichst lange in den eigenen vier Wänden wohnen möchte, muss einen flexibel nutzbaren Grundriss planen. Generell gilt: Wer jetzt vorausschauend denkt, kann später besser auf geänderte Lebenssituationen reagieren und bei Bedarf leichter umbauen. Es geht nicht nur darum, wie viele Kinder geplant sind oder ob man eine offene oder geschlossene Küche bevorzugt. Man muss sich auch Situationen vorstellen, die derzeit noch in weiter Ferne liegen. Will man ein Geschoss komplett vermieten, wenn die Kinder einmal aus dem Haus sind oder soll später eine Pflegekraft einziehen? So gilt es, die perfekte Balance aus den aktuellen Wünschen und Bedürfnissen mit den Anforderungen der Zukunft zu vereinbaren. 

Variante 1: Einliegerwohnung mit eigenem Bad samt WC
Variante 1: Einliegerwohnung mit eigenem Bad samt WC

Es macht Sinn, sich zusammenzusetzen, genau zu überlegen und ehrlich in sich hineinzuhorchen, welche Wohnform für alle Bewohner die optimale Lösung ist. Nicht immer sind beispielsweise offene Wohn-Küchen-Bereiche gut geeignet, auch wenn sie großzügig wirken und viel Platz bieten. Rückzugsbereiche fehlen dann im Erdgeschoss. Je größer die Familie jedoch ist, desto wichtiger ist individueller Rückzugsraum. Auch die Anzahl der Badezimmer ist ein oft diskutierter Punkt. Soll es ein Kinder- und Elternbad geben, weil morgens alle gleichzeitig aus dem Haus müssen? Macht ein Gäste-WC mit Platz für eine bodengleiche Dusche im Erdgeschoss Sinn? Es gibt viel zu bedenken. Doch die Mühe lohnt sich, wenn das Eigenheim dann ein Leben lang ohne Kompromisse nutzbar bleibt. Wie flexibel ein gut durchdachter Grundriss sein kann, sieht man anhand dieses Beispiels. Im Erdgeschoss entsteht mit wenig Aufwand eine Einliegerwohnung mit eigenem Bad samt WC (Variante 1). 

Die Kücheninstallation wurde beim Bau bereits vorgesehen. Dank Schleuse und Haustür haben beide Wohnungen einen separaten Eingang. Die Verbindung zwischen beiden Bereichen kann durch eine Mauer vollständig getrennt werden. Arbeitet ein Elternteil zeitweise oder komplett zu Hause, wird im Erdgeschoss ein geräumiges Büro mit Besprechungsraum erforderlich (Variante 2). Hier dient die Schleuse als Eingang zu den Geschäftsräumen. Das Bad mit WC komplettiert die Räumlichkeiten. Die Verbindung zu den Wohnräumen im Erdgeschoss erfolgt beispielsweise über eine abschließbare (Schiebe-)Tür. Das schafft Ruhe während der Bürozeiten und ermöglicht nach Feierabend wieder einen großzügigeren Raumeindruck. Wird im Alter die dauerhafte Anwesenheit einer Pflegekraft erforderlich, wird das Schlafzimmer vom Obergeschoss nach unten verlegt (Variante 3). Direkt daneben zieht die Pflegeperson ein. Hier erweisen sich auch die kurzen Wege zu den Wohnräumen als sehr praktisch. Bezahlt macht sich spätestens jetzt, dass die gesamte Wohnung von Anfang an barrierefrei geplant war. Es stören keine Schwellen oder Stolperstufen. Bodengleiche Dusche, breite Türen und diverse bodentiefe Fenster erleichtern den Alltag.

Variante 2: Erdgeschoss mit geräumigem Büro und Besprechungsraum
Variante 2: Erdgeschoss mit geräumigem Büro und Besprechungsraum
Variante 3: Schlafzimmer im Erdgeschoss und Zimmer für Pflegekraft
Variante 3: Schlafzimmer im Erdgeschoss und Zimmer für Pflegekraft